Von der Arroganz der Jugend

Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, aber als Stammschlagzeuger der After-Show-Sessions bei „Jazz Goes Föhr“ lernt man doch einige Drummer der Festival-Bands kennen. Häufig sind es junge, sehr talentierte Musiker, die auf einem, technisch, sehr hohem Niveau spielen. Einige von ihnen featuren aber nicht die Band oder den Künstler, in/oder mit der/dem sie spielen, sondern verstehen den Auftritt als ideale Selbstdarstellungsmöglichkeit. So werden Grooves keine 3 Takte durchgehalten, sondern müssen immer wieder durch raffinierte Licks unterbrochen werden, so dass man das Gefühl hat, der Song sei ein Dauerschlagzeugsolo. Ich denke dann immer: Der spielt frickelig und sollte sich mal Baldriantropfen einwerfen.
Merkwürdig finde ich, dass an den Hochschulen das Song/Band-dienliche Spielen so wenig vermittelt wird.
Ich habe es mir abgewöhnt diese Schlagzeuger auf ihre zerstörerische Spielart anzusprechen, denn ich bin ja alt und habe kein Schlagzeug studiert und werde wahrscheinlich deshalb auch nicht erstgenommen. Außerdem haben sie 1 Jahr in Boston (USA) am Berklee College of Music studiert und den Nachwuchspreis soundso gewonnen.

Fazit: Die trommeln trotzdem scheiße